Esens erneut Mekka der Oldtimerfreunde

Esens erneut Mekka der Oldtimerfreunde

Besucher des Oldtimertreffens schwelgen in Erinnerungen

HERBST-EVENT Großes Publikum erfreute sich an den 520 Fahrzeugen

Aus Sicht der Veranstalter von AEU und Stadt hat sich das neue Sicherheitskonzept bewährt. VON DETLEF KIESÉ

ESENS – Benzin-Geruch in der Nase, knatterndes Motorengeräusch in den Ohren und die farbenfrohen Lackierungen der 1950er bis 1970er Jahre im Blick: Auch die 18. Auflage des Oldtimertreffens in der Esenser Innenstadt bot den Tausenden von Besuchern aus weitem Umkreis gestern etwas für fast alle Sinne. „Wir sind sehr zufrieden, im nächsten Jahr machen wir weiter“, erklärte denn auch Onno Krüsmann, der seitens der örtlichen Kaufmannschaft AEU vor allem die Fänden der Organisation in Händen hielt. „Um 7 Uhr hatten wir unsere Lagebesprechung mit der Einteilung der fast 100 Hilfskräfte.“ Dabei hätten den Ausrichtern zu diesem Zeitpunkt noch Fragezeichen im Gesicht gestanden. Denn das im südlichen Niedersachsen zurückgekehrte Sonnenwetter hatte sich nicht bis an die Küste durchgesetzt. „Manche sind wegen des trüben Wetters nicht gekommen, andere sind einfach später gekommen. Das tat der Stimmung keinen Abbruch“, erklärt Krüsmann, der die Schar der zwei- bis vierrädrigen Fahrzeuge auf 520 Stück bezifferte. „Die Qualität steigt von Jahr zu Jahr“, bescheinigte Michael Förster, Sprecher der Feuerwehr-Oldtimerfreunde OstFriesland, gegenüber dem ebenfalls involvierten Stadtmanager Adalbert Oldewurtel. Damit sprach Förster unter anderem die neue Mannschaft der Helfer sowie das mit Polizei und Landkreis überarbeitete Sicherheitskonzept an: gesperrte Straßen und Abbiegespuren sowie großflächige Beschilderungen waren neu. Zu den Neuerungen gehörte in diesem Jahr auch, dass das Team des Mehrgenerationenhauses „Am Giebel“ der Arbeiterwohlfahrt am Kirchplatz sowohl für die Versorgung der Hunderte von Ausstellern mit einem Frühstück (1000 Brötchenhälften) als auch für die Ausgabe der begehrten Erinnerungsplaketten sorgte. Vor dem Haus schenkte das Team des DRK Esens zudem Erbsensuppe aus. „Für uns bedeutet das Oldtimertreffen in Esens immer den Saisonabschluss“, berichtete Fritz Park, der seinen VW Käfer Cabrio von 1973 nach Esens gesteuert hatte – natürlich im hoch polierten Zustand. So hatten sich auch die anderen Eigentümer von Vehikeln mit H-Kennzeichen vorbereitet. Sie kamen sogar aus dem Oldenburger Raum, Stade und dem Harz. Einen kürzeren Weg hatte indes Friedhelm Schoolmann aus Großheide, der seine BMW Isetta 300 von 1956 ebenso präsentierte wie ein Gogo Coupé von 1965. „Beide habe ich selbst restauriert und damit den Wert gesteigert“, sagt er. Treue Mitstreiter sind die Betreuer vieler Feuerwehr-Oldtimerfahrzeuge, unter denen das leichte Löschgruppenfahrzeug (LLG) von 1943 der Feuerwehr Sandhorst am neuen Standort Norderwall das älteste Ausstellungsstück war. Am bekannten Standort vor dem Drostentor hingegen hatten die Mitglieder des OldtimerClub Hartward (OCH) und der Holtgaster Oldtimerfreunde (HOF) zusammen mit Gleichgesinnten ihre Trecker ausgestellt. Und zwischendrin ließen Oldtimer-Sammler Jakob Hollander Jürgen Fitschen einen alten Herford-Motor laufen, der einst eine Mühle angetrieben hatte. Über „eine überraschend große Frequenz“ freute sich bereits am Vormittag AEU-Mitglied Hero Oelrichs, der seitens seiner Organisation Ansprechpartner für die Geschäfte war. Dabei öffnete das Gros die Läden erst am Mittag und bot damit einen Einkaufsbummel abseits das hektischen Alltags. Den Reiz der Gesamtveranstaltung machte schlussendlich ebenso die Neuwagenschau auf dem Parkplatz des Hagebaumarkts Hedlefs aus. Interessierte Kunden, denen die ausgestellten Marktneuheiten gefielen, wollen demnächst eine Probefahrt vereinbaren.

Anzeiger_fuer_Harlingerland_-_14-10-2019